
Training für resiliente Stadt- und Regionalplanung gelauncht
Am 21. Oktober 2025 wurde im Künstlerhaus Wien am Karlsplatz im historischen Salon das Resilient Future Training offiziell gelauncht.
Die Veranstaltung markierte den Abschluss erfolgreicher internationaler Zusammenarbeit im Rahmen des zweijährigen ERASMUS+-Projekts URBAN MENUS Educational – Dialogue with a Resilient Future (trainingresilience.eu).
Neubauten entwerfen – damals wie heute eine Multi-Stakeholder Challenge
Ich hatte die Ehre, eine Eröffnungsrede zu halten. Schon während der Vorbereitung darauf fand ich den Konnex zwischen dem von Architekt August Weber 1868 in enger Abstimmung mit Vertretern des Künstlervereins errichteten Künstlerhauses und unserem Projekt interessant – die vielschichtige und Geduld erfordernde Arbeit, unterschiedliche Interessen in einem gemeinsamen Vorhaben zu vereinen. (Rund 4 Jahre und zahlreiche Umarbeitungen waren notwendig, bevor der Künstlerverein Webers Pläne akzeptierte.)
Datenkompetenz, Partizipations-Skills und AI- & VR-Tools erleichtern die Arbeit
In der gegenwärtigen Stadt- und Regionalentwicklung sind die Interessen von öffentlichen und privaten Immobilienentwicklern, Investoren, Wissenschaft und Bürger*innen zu integrieren. Die wirtschaftliche, ökologische und sozio-kulturelle Betrachtung von Szenarien und komplexe Fragestellungen wie Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Barrierefreiheit, Gleichberechtigung, Normen und Vorschriften fordern Datenkompetenz.

Das Resilient Future Training lehrt, wie relevante Stakeholder einbezogen werden und wie ein Konsens auf Grundlage verlässlicher Daten entstehen kann – für optimierte, auch raschere Entscheidungsprozesse.
Gäste des Launch-Events testeten Live-Formate des Resilient Future Trainings
Die Atmosphäre im Rahmen des Launch-Events war großartig: Gäste aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Bildung kamen zusammen. Sie waren nicht nur Publikum, sondern trugen auch selbst Impulse bei und testeten die Live-Training-Formate.
Mit viel Liebe zum Detail waren die Stationen von Lauras Team vorbereitet worden: Eine AR-Station ließ ein Kartenset mit innovativen Ideen für nachhaltige Entwicklung lebendig werden. In VR konnte man durch ein sizilianisches Dorf spazieren und sowohl die heutige Situation als auch mögliche zukünftige Entwicklungen erleben. Stakeholder-Beziehungen konnten im Role Play erkundet werden: In der Onlineversion ist die Dynamik zwischen einzelnen Stakeholdern mit virtuellen Pfeilen visualisiert, wobei Übereinstimmung, Uneinigkeit und Widerstände durch unterschiedliche Farben dargestellt werden, beim Launch-Event wurde sie mit Wollfäden sichtbar gemacht.

Glückskekse am Buffet wiesen in die Zukunft
Ein fantastisches Buffet versorgte die Anwesenden. In der Vor-Ort-Küche waren kleine Großartigkeiten gezaubert worden. Ein charmantes Highlight hier: Handgemachte Papier-Glückskekse mit feinen Botschaften. Mein Spruch passte perfekt zum Thema Nachhaltigkeit:
Notice who waters the plants no one owns.
Damit kann ich auch noch einmal zur Motivation für unser Training überleiten: Die Zukunft wird resilient, wenn wir sie gemeinsam gestalten! Gutes Tun, auch wenn keiner hinsieht, zum Gesamten beitragen, auch wenn es einem selbst vielleicht einmal etwas weniger als anderen nutzt, sich kümmern um das, wofür sich wenige konkret verantwortlich fühlen, was aber uns alle betrifft – die Mitwelt.
Dass das Resilient Future Training hier Potenziale weit über die Bildung hinaus entfalten kann, etwa in den Bereichen Sicherheit, Integration oder Konfliktbearbeitung, zeigte eine gemeinsame Diskussion möglicher Einsatzbereiche.
Mehr zum Projekt und Outcome
Projektteam
URBAN MENUS Educational – Dialogue with a Resilient Future hatte eine Laufzeit von November 2023 bis Oktober 2025. Die Architektin und Stadtplanerin Laura P. Spinadel / BUSarchitektur ZT GmbH (Wien, AT) koordinierte das Projekt. Mit ihrem Team konzipierte sie die Lernreise sowie die Workshops und gestalteten die Trainings-Plattform visuell. Ebenfalls aus Österreich war die akaryon GmbH (Wien, AT) beteiligt – langjähriger URBAN MENUS-IT-Partner, mitverantwortlich für die Entwicklung der Trainings-Plattform und fokussiert auf E-Learning-Inhalte zu Datensammlung, Datenmanagement und Datenlücken.
Il Punto Real Estate Advisor srl (Mailand, IT) brachte die Sichtweise der Immobilienentwicklung in das Training ein. Das Global Governance Institute ASBL (Brüssel, BE) trug Inhalte zu Governance-Fragen auf europäischer Ebene bei und unterstützte die Verbreitung des Projekts auf EU-Ebene. Die LCI Barcelona (Barcelona, ES), Hochschule für Design und visuelle Kunst, gestaltete die VR- und AR-Erlebnisse mit, brachte das Projekt zur Barcelona Design Week und schlug eine Brücke zur Bildungswelt. Assoziierte Partnerin im Bereich Innovation war Alissa Ban’kovska mit Synchro Space (Kyiv, UA).
Resilient Future Training: E-Learning und Live-Formate
Das entstandene Training umfasst E-Learning und Live-Workshop-Formate.
Das E-Learning (im eigenen Tempo absolvierbar)besteht dabei aus zwei Teilen mit jeweils vier Modulen
- Der erste Teil vertieft Datenkompetenz: Thematisiert werden Resilienz-Policies, Datenbankerstellung, Impact Assessment und der Umgang mit Data Gaps.
- Der zweite Teil widmet sich Partizipation, dem aktiven Einbezug von Stakeholder zur gemeinsamen Arbeit an städtischen und regionalen Zukunftsszenarien mit Impact, und beschäftigt sich auch mit Vorhersage-Modellen. (Kurssprache Englisch).
Querthema ist der Einsatz von Augmented und Virtual Reality-Werkzeugen, welche die stadt- und regionalplanerische Arbeit erleichtern.
Die praktische Anwendung der AR- und VR-Tools ist in den Live-Workshops zentral: Hier gibt es
- In-Person-Formate mit Arbeitsgruppen,
- ein Messeformat mit Stationenbetrieb und
- ein Online-Format mit Breakout-Räumen.

Funded by the European Union. Views and opinions expressed are however those of the author(s) only and do not necessarily reflect those of the European Union or the European Education and Culture Executive Agency (EACEA). Neither the European Union nor EACEA can be held responsible for them.
