Mit unserem Projekt futuro waren wir vor mehr als 20 Jahren bereits den wahren Preisen auf der Spur
Jetzt gewinnt das Thema True Cost Accounting neuen Aufwind, wie unter anderem die Aktion „Wahre Kosten“ von Penny Markt von 31. Juli bis zum 5. August 2023 zeigte: Für 9 Eigenprodukte verrechnete Penny Markt eine Woche lang zusätzlich zum normalen Verkaufspreis auch Folgekosten im Bereich Klima, Wasser, Boden und Gesundheit und verlangte dadurch teils fast doppelt so hohe Summen wie gewohnt, wobei die Mehreinnahmen an ein Projekt im Bereich nachhaltige Landwirtschaft gespendet wurden. Die Kampagnenwoche, an der über 2.000 Märkte teilnahmen, wurde wissenschaftlich von der Technischen Hochschule Nürnberg und der Universität Greifswald (DE) gestützt.
futuro-Fairness-Aufschlag: Was sonst andere Menschen und die Umwelt für unseren Einkauf draufzahlen
Beim Prinzip True Cost Accounting werden neben den direkten Produktionskosten auch die Auswirkungen auf Ökologie und Soziales in den Verkaufspreis miteingerechnet.
akaryon arbeitete mit der Forschungsgesellschaft SOL (Foschung für nachhaltigen Lebensstil) schon in den 1990ern an einer Berechnungslogik in diesem Sinn. Kern des Projekts „futuro“: Ein sogenannter „futuro-Betrag“ wird als Fairness-Aufschlag betrachtet, als nachhaltiger (ökologisch-sozialer) Preis, der zum üblichen Marktpreis hinzukommt. Um den Betrag zu eruieren, bezieht die Methodik dabei u.a. folgende Kriterien mit ein:
- Entlohnung (sozial),
- Sozialstandards (sozial),
- CO2-Emissionen (ökologisch),
- Flächenverbrauch (ökologisch und sozial),
- Toxizität (ökologisch) und
- Materialverbrauch (ökologisch).
Externe Kosten und Folgen von Konsum werden sichtbar
Durch eine Überarbeitung des futuro-Algorithmus 2019 kann insbesondere auch aufgezeigt werden, wie viel Konsument*innen eines bestimmten Landes durch unbezahlte / unkompensierte Externalitäten im Bereich Klima und Emissionen und Importe aus produzierenden Ländern (insbesondere des Südens) sparen.
Siehe auch:
- Projekt-Website
www.futuro-preise.at - Broschüre / Pixi-Heft zur futuro-Methodik und den Fokuspunkten Entlohnung / Verteilungsungerechtigkeit und Klima / Treibhausgasemissionen
Morgen und anderswo, Sustainable Austria Nr. 87, Nov. 2019 https://nachhaltig.at/morgen-und-anderswo & https://nachhaltig.at/pdf/mua.pdf + Jakubowicz, D. & Busswald, P. (2019): Anmerkungen zur futuro-Berechnung in „Morgen und Anderswo“ (2. Auflage), https://nachhaltig.at/mua-methode.pdf - Konferenzbeitrag
Karner, K; Jakubowicz, D; Bußwald, P: Futuro as a monetary methodology for sustainability assessment based on the origin of components. In: Baumgartner, R.J.; Gelbmann, U.; Rauter, R. (Eds.): Making the Number of Options Grow. Contributions to the Corporate Responsibility Research Conference 2013, p. 71–88, 2014 (W. Winiwarter, U. Gelbmann, and R.J. Baumgartner, Series Eds., ISIS reports #6 ), ISSN: 2305-2511, https://www.researchgate.net/publication/262851292_Making_the_Number_of_Options_Grow_Contributions_to_the_Corporate_Responsibility_Research_Conference_2013#pfd7